KASTRATION IST TIERSCHUTZ!

Warum Freigänger und Wohnungskatzen kastriert werden sollten

Kastration gehört zu einer verantwortungsbewussten Katzenhaltung! In Deutschland existiert ein großes Tierschutzproblem: Millionen verwilderte Hauskatzen (sogenannte „Streunerkatzen“) leiden und sterben qualvoll, meist im Verborgenen, aber mitten unter uns.

Diese Katzen befanden sich ursprünglich in menschlicher Obhut und sind nun aus den verschiedensten Gründen, wie zum Beispiel durch Aussetzen, Entlaufen oder Zurücklassen, allein auf sich gestellt. Da Hauskatzen sich aber ohne menschliche Hilfe nicht versorgen können, beginnt für sie auf der Straße ein harter Überlebenskampf bedingt durch Unter- und Mangelernährung, Kälte, Krankheiten, Parasitenbefall und Verletzungen. Die Sterberate unter den Tieren – besonders den Jungtieren – ist deutlich erhöht.

Der ursächliche Zusammenhang zwischen der unkontrollierten Vermehrung der freilebenden Streunerkatzen und ihren erheblichen Schmerzen, Leiden und Schäden ist unbestritten. Die Kastration gilt deshalb nach wie vor als wirksamste Maßnahme gegen das Katzenelend.

Wie unkastrierte Besitzerkatzen zur unkontrollierten Vermehrung beitragen

Doch die Kastration der Streunerkatzen allein reicht nicht aus, um das Problem ihrer unkontrollierten Vermehrung gänzlich in den Griff zu bekommen. Denn diese Katzen paaren sich nicht nur untereinander, sondern auch mit freilaufenden, fortpflanzungsfähigen Besitzerkatzen aus der Umgebung. Durch Angrenzung oder Überlappung der Streifgebiete aller in einer Gegend lebenden Katzen kommt es unweigerlich zu entsprechenden Kontakten zwischen verwilderten Hauskatzen und Katzen, die einen Besitzer haben. Zudem suchen und finden unkastrierte Katzen beiderlei Geschlechts einander auch ganz aktiv aufgrund ihres Sexualverhaltens. So legen unkastrierte Kater mitunter viel größere Strecken als gewöhnlich zurück, wenn sie weiter entfernt eine rollige Katze bemerken – übrigens auch ein Grund für das Verschwinden von Katern und Katzen.

Fortpflanzungsfähige Besitzerkatzen mit Freigang tragen also ebenfalls zur unkontrollierten Vermehrung der Streunerkatzen und zur Verschärfung von deren Elend bei.

So können Katzenhalter zum Katzenschutz beitragen

Wir alle sind aufgerufen, Streunerkatzen zu schützen und mit dazu beizutragen, dass ihr Leid nicht noch unnötig vergrößert wird:

  • Neben der Kennzeichnung und Registrierung bei TASSO ist auch die Kastration aller Katzen elementarer Bestandteil einer verantwortungsbewussten Katzenhaltung.
  • Dies schützt nicht nur die freilebenden Katzen, sondern fördert den Katzenschutz generell. Denn jedweder Katzennachwuchs kann wiederum Tierschutzprobleme verursachen. Diese sind zum Beispiel die Überlastung der Tierheime, aber auch die Entstehung neuer Populationen verwilderter Hauskatzen durch das (verbotene) Zurücklassen oder Aussetzen von Katzen.
  • Aber nicht nur Freigängerkatzen sondern auch Wohnungskatzen sollten kastriert werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie einem gemischt- oder gleichgeschlechtlichen Mehrkatzenhaushalt angehören oder einzeln gehalten werden. Denn abgesehen davon, dass auch Wohnungskatzen einmal nach draußen gelangen und mit anderen Katzen Nachwuchs zeugen können, ist die Kastration für sie auch von Vorteil.

Welche positiven Auswirkungen die Kastration von Katzen hat haben wir für Sie hier zusammengestellt: Fakten rund um die Katzenkastration.

Fakten rund um die Katzenkastration

Welche Vorteile hat die Kastration für Katzen? Vor allem um das Katzenelend einzudämmen ist Kastration unverzichtbar.

Die Kastration von Katzen und Katern hat viele Vorteile für den Katzenschutz generell, aber auch für den Schutz des Einzeltieres. Die Unterbindung der Fortpflanzungsfähigkeit dient in erster Linie der Eindämmung des Katzenelends draußen, aber auch der Lösung anderer Katzenschutzprobleme.

Dazu kommen weitere positive Effekte einer Kastration auf das Verhalten und die Gesundheit der Katzen:

  • Keine unkontrollierte Vermehrung. Wird die Vermehrung der Streunerkatzen gestoppt, vermindert sich auch ihr Leid und langfristig vielleicht sogar die Streunerkatzenproblematik an sich. Die Kastration von Hauskatzen mit Freigang beendet deren Mitverschulden am Leid der freilebenden Katzen, weil sie auch nicht mehr mit diesen Nachwuchs zeugen. Zudem verhindert die Kastration von Besitzerkatzen ungewollten Nachwuchs, der dann nicht vermittelt werden kann, und letztlich ins Tierheim gebracht, oder gar durch illegales Aussetzen beziehungsweise Töten „entsorgt“ wird.
  • Sinkendes Unfallrisiko durch Verkleinerung des Aktionsradius beim Freigang. Vor allem kastrierte Kater halten sich aufgrund fehlenden Interesses an der Paarung in der näheren Umgebung ihres Zuhauses auf (sie werden „häuslicher“).
  • Weniger Verletzungen durch Revierkämpfe.
  • Geringere Ausbreitung von Infektionskrankheiten. Schrumpfende Populationen und der Wegfall fortpflanzungsbedingter Stressoren und Belastungen senken bei den freilebenden Katzen den Infektionsdruck. Die Übertragung von Infektionserregern von der Mutterkatze auf ihren Nachwuchs bereits im Mutterleib oder über die Milch wird verhindert. Auch nachlassendes Herumstreunen, weniger Kämpfe und Paarungen bedeuten weniger Tierkontakte, bei denen Krankheitserreger übertragen werden können. Die Infektionsrate mit gefährlichen Katzenkrankheiten wie FELV, FIV, FIP, Katzenseuche und Katzenschnupfen würde sinken. Dies gilt natürlich auch für die Verbreitung von Zoonosen.
  • Weniger sexualhormoninduzierte Krankheiten. Die Entfernung von Eierstöcken und gegebenenfalls Gebärmutter verhindert folglich auch Erkrankungen dieser Organe sowie deren funktionelle Mitbegünstigung anderer Krankheiten. So ist die Katze vor der Entstehung entsprechender Krankheiten und Leiden geschützt.
  • Keine Dauerrolligkeit bei Wohnungskatzen. Da bei der Katze der Eisprung erst durch den Deckakt ausleglöst wird, können reine Wohnungskatzen, die nach mehreren Rolligkeiten nicht gedeckt werden, eine sehr belastende Dauerrolligkeit mit Folgeerkrankungen entwickeln. Kastrierte Katzen haben dieses Problem nicht, weil sie nicht rollig werden.
  • Höhere durchschnittliche Lebenserwartung der kastrierten Katzen im Vergleich zu unkastrierten Artgenossen.

Weitere Informationen, u. a. darüber, mit welchem Alter Katzen kastriert werden sollten, was bei einer Kastration genau gemacht wird und was der Unterschied zwischen Kastration und Sterilisation ist, erhalten Sie auch auf der Internetseite von Tasso e. V.

 

Bericht: Tasso e. V.

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